Entschleunigen & Adventkalender

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Vom Adventkalender zum Weihnachtszauber

Tipps für die Weihnachtszeit

Weihnachtliche rot-weiß gestreifte Socken mit Weihnachtsdeko im Hintergrund.
Bild von Jill Wellington auf Pixabay 

Weihnachtszauber durch Entschleunigung

Beleuchtete Weihnachtsbäume, der Duft von Tannen und Punsch in der Luft, Schneeflocken, die Kerzen brennen, Kinderaugen leuchten und die Erwachsenen sind entspannt und glücklich. Ist das nicht eine schöne Weihnachtsvorstellung?

Die Realität sieht jedoch meist anders aus: Weihnachtsfeiern im Beruf und Verein, Punschtreffen mit Kunden, die eigene und Schwiegerfamilie will besucht werden, Geschenke sollten besorgt werden und das perfekte Weihnachtsessen muss auch noch organisiert werden. Und das Ganze zusätzlich zum normalen Alltagsablauf. Aber muss das alles eigentlich wirklich sein?

Alles kann man nicht ändern, aber man kann sehr wohl um- bzw. überdenken. Wir haben 10 Tipps zusammen gestellt die Ihnen vielleicht helfen wieder etwas Weihnachtszauber zu erleben.

  1. Es ist gut genug
    Einer der größten Stressfaktoren ist der Perfektionismus den wir uns selbst auferlegen (vor allem ein Frauenleiden). Aber muss es wirklich perfekt sein? Liegt der Sinn der Zeit eigentlich nicht ganz wo anders? Es geht um Zeit mit Menschen die uns wichtig sind, es geht um Menschlichkeit und Nächstenliebe. Dafür ist kein 5-Gänge-Menü notwendig, auch keine hochglanzpolierte Wohnung oder 17 Sorten selbstgemachte Kekse. Es reichen 2-3 Sorten und Alltagsstaubsaugen reicht sicher auch für den Weihnachtsabend. Die Gäste haben mehr von Ihnen, wenn Sie entspannt bei ihnen am Tisch sitzen und die Zeit gemeinsam genießen.
  2. Prioritäten setzen
    Wir können Ihnen natürlich keine Termine abnehmen. Aber müssen Sie wirklich alle Termine wahrnehmen? Sagen Sie die Weihnachtsfeier des Vereins mal ab. Lassen Sie einen Punschtermin mit einem Firmenpartner sausen und treffen Sie sich stattdessen im nächsten Jahr auf ein Glas Wein. Mit dem Kunden können Sie auch nächstes Jahr mal Essen gehen, wenn auch das Gegenüber wieder mehr Zeit hat. Und auch in der Familie ist Ihnen der Andere vielleicht gar nicht böse, wenn ein „Pflichtbesuch“ mal ausfällt, weil auch er/sie einen Zeitslot gewonnen hat. Fragen Sie den/die Andere einfach, ob es ein Problem wäre, den Termin auf eine weniger stressige Zeit zu verschieben. Oder sagen Sie einfach ehrlich, dass die Termine Ihnen zu viel werden. Ohne Stress und Erwartungshalten ist der Ersatztermin dann sicher auch entspannter und lockerer.
  3. Denken Sie an sich selbst
    Wenn Sie die Adventzeit genießen wollen ist der erste Schritt, dass Sie sich überlegen was Ihnen gut tut und wichtig ist. Nehmen Sie Ihre eigenen Bedürfnisse ernst und sagen Sie auch mal „nein“. Machen Sie Dinge, die Ihnen Spaß machen und gut tun und sortieren Sie den Rest so gut es geht aus. Denken Sie an sich selbst und nicht nur an die Anderen.
  4. Nehmen Sie sich Zeit
    Wenn die Freizeit zu knapp wird in der Weihnachtszeit, nehmen Sie sich 1 oder 2 Tage in der Adventszeit frei zusätzlich zum Erholungsurlaub nach dem 24. Dezember - oder vielleicht auch sogar stattdessen? Nach dem Heiligabend ist die schöne Adventzeit  gelaufen. Schaufeln Sie sich frei für einen gemütlichen Spaziergang, einer anschließenden Tasse Tee in einer kuscheligen Decke und vielleicht einem Buch? In Weihnachtsstimmung kommt man nur mit Ruhe, nehmen Sie sich diese. Viele Streitigkeiten und Diskussionen zu Weihnachten passieren, weil bei allen Beteiligten die Nerven blank liegen. Sorgen Sie dafür, dass Sie entspannt bleiben und sich wohl fühlen. Dann steht einer besinnlichen Weihnachtszeit nichts mehr im Weg.
  5. Schaffen Sie Erinnerungen
    Kennen Sie das auch, dass Sie sich Ende Dezember fragen wo der Dezember hin ist? Eine Studie zur Zeitwahrnehmung hat ergeben, dass es daran liegt, dass man keine neuen Erinnerungen geschaffen hat. Wenn man wenig Neues erlebt kann unser Gehirn nichts „interessantes“ abspeichern und  läuft quasi im Leerlauf. Deshalb haben wir das  Gefühl einer wesentlich kürzerer Zeitspanne. Schaffen Sie neue Erinnerungen, probieren Sie neues aus und sorgen Sie dafür, dass ihr Gehirnspeicher vollgepackt wird mit schönen Erinnerungen.
    Das gilt übrigens nicht nur für die Adventzeit!
  6. Umgeben Sie sich mit dem richtigen „Spirit“
    Es gibt Leute, die den Weihnachtsspirit leben und richtig ausstrahlen: sie genießen die Zeit, ihre Augen strahlen und freuen sich über jede weihnachtliche Kleinigkeit. Oft sind es die Alten und Kleinen: Umgeben Sie sich mit diesen Menschen und lassen Sie sich anstecken von der Begeisterungsfähig der Kinder und der Gelassenheit und Dankbarkeit der Alten! Nehmen Sie sich die Zeit und genießen Sie den Moment mit Menschen die Ihnen gut tun.
  7. Aufgaben aufteilen
    Verschaffen Sie sich Freiraum in dem Sie Aufgaben aufteilen. Warum nicht mal die Kinder mit anderen Kindern und der Tante zu einem Nachmittagsevent schicken. Das kann man 1x die Woche vereinbaren: 1 Tag nehmen Sie die Kinder und an einem anderen Wochtag ein anderer Verwandter.
    Warum nicht jemand Anderen zum Weihnachtsessen die Nachspeise mitbringen lassen? Warum nicht zwei ursprünglich getrennte Familientreffen auf eines zusammenlegen? Oder vielleicht sogar nicht zuhause sondern ein Wochenende außerhalb zusammen verbringen? Dann sind Sie sogar den Versorgungsstress los? Erörtern Sie Aufgaben die jede Familie auf der To-Do Liste hat und die man zusammenlegen kann oder die schneller gehen, wenn sie von einer Person einmal gemacht werden. Wer in Ihrer Familie hat welche Talente? Ein Bastelfreak könnte die Weihnachtsdeko für Sie mitmachen, ein Organisationstalent könnte sich die Geschenke überlegen, recherchieren, organisieren…
  8. Gemeinsam kochen
    Ist es wirklich notwendig, dass eine Person das komplette Weihnachtsessen alleine kocht? Die Familie trudelt dann ein und wartet auf’s Essen, die Gastgeber/In ist mit den Nerven am Ende, weil sie/er seit 9 Uhr in der Küche steht und die gemeinsame Zeit funktioniert erst wieder nicht. Warum nicht einfach den ganzen Nachmittag gemeinsam verbringen und gemeinsam kochen? Die Kinder können gemeinsam spielen, man verbringt in der Küche bereits gemeinsame Zeit und der Perfektionismus kann damit auch ausgetrickst werden, wenn eine Person sich um die Vorspeise kümmert, eine Andere um den Hauptgang und eine andere den Nachtisch bereits mitbringt.
  9. Gehen Sie offline
    Egal was Sie tun um sich Zeit für die Weihnachtsstimmung zu nehmen: Gehen Sie mal offline. Schalten Sie das Handy auf stumm, drehen Sie TV und Tablet ab und seien Sie mal nicht erreichbar. Zugegeben, ist man heute nicht mehr gewohnt. Aber wir haben früher auch gut damit gelebt und wenn man sich mal daran gewöhnt hat, fühlt es sich gut an sich wieder mal mit sich selbst zu beschäftigen anstatt sich permanent von etwas berieseln zu lassen.
  10. Alte Rituale aufleben lassen
    Was haben Sie als Kind an der Weihnachtszeit besonders geliebt? Stöbern Sie in Ihren Erinnerungen und lassen Sie das eine oder andere vergessene Ritual wieder aufleben! Nichts versetzt uns mehr in Weihnachtsstimmung als Kindheitserinnerungen. Versuchen Sie sich an Gerüche, Bilder und Musik zu erinnern und holen Sie diese zurück. Wie wärs z.B. mit Maroni braten, Eislaufen, Rodeln, Weihnachtsgeschichten, Weihnachtsfilmen, etc?

Humor zu Weihnachten

"Fritzchen, warum hast du denn jetzt schon alle Türen vom Adventskalender aufgemacht?"

 "Stoßlüften, wegen Corona."

Adventkalender als Holzkästchen mit kleinen gemalten Holzladen
Photo by David-Olivier Gascon on Unsplash

Wissenswertes über Weihnachten

Der Adventkalender

Ob Kind oder Erwachsener: der Adventkalender ist bei Allen beliebt egal in welcher Form und Größe und die Funktion ist immer die Gleiche: Countdown bis zum Heilig Abend. Aber woher kommt der Klassiker der Adventzeit eigentlich?

Der Adventkalender, wie wir ihn heute kennen, ist noch ein recht junger Brauch: erst Mitte des 19. Jahrhunderts wird er erstmalig erwähnt. Je nach Glaube, Familie und Region haben sich unterschiedliche Formen etabliert: einfach bis kunstvoll, Kerzen, Naschwerk, zum Abreißen, Anmalen oder Anzünden.

Beispiele für Vorgänger des heutigen Adventkalenders:

  • Kreidestriche & Bilder ab 1840/1850
    Zwischen 1840 und 1850 begannen protestantische Familien 24 Kreidestriche an Türrahmen, Kasten oder Wand zu malen. Die Kinder durften dann jeden Tag einen Strich wegwischen. Auch wird berichtet, dass ab 1851 jeden Tag ein Bild aufgehängt wurde bis zu Weihnachten.
  • Strohhalmlegen
    In manchen katholischen Gemeinden war es Brauch, jeden Tag einen Strohhalm in die Krippe zu legen und so das Christkind jeden Tag etwas weicher zu betten. Viele meinen, dass diese Form des Adventkalenders den Augenmerk auf die Vorbereitung Christis Geburt besser darstellt als die Countdown-Sicht der Zeitspanne.
  • Weihnachtskerzen
    In Skandinavien ritzte man 24 Linien in eine Kerze: Jeden Tag wurde die Kerze dann bis zum nächsten Strich abgebrannt. Familien die es sich leisten konnten stellten jeden Tag eine eigene Kerze auf und hatten somit am 24. Dezember eine schöne warme Atmosphäre mit 24 brennenden Kerzen.
  • Adventsuhren
    Die erste Adventsuhr kam 1902 von der evangelischen Buchhandlung Friedrich Trümpler in Hamburg auf den Markt mit den Nummern 13-24 heraus; ab 1922 begannen diese dann mit 1. Sie haben einen Zeiger der jeden Tag um ein Feld weitergedreht werden durfte. In manchen Kindergärten wird diese Form bis heute mit dem darauffolgenden Vorlesen einer Weihnachtsgeschichte verbunden.
  • Himmelsleiter
    Diese Form des Adventskalenders stellte eine einfache Holzleiter darf auf dem eine Engels- oder Christkindfigur jeden Tag eine Sprosse weiter runter gesetzt wurde um am 24.12. auf der Erde anzukommen. Dieser Brauch stammt übrigens aus Österreich.
  • Abreißkalender und Nachfolger
    Angeblich war es eine Mutter aus Baden-Württemberg, die den ersten Abreißkalender für ihren Sohn bastelte: Auf einem Karton mit 24 nummerierten Feldern hängte sie Gebäckstücke dran.
    Dieser Sohn, Gerhard Lang, wollte diese Vorfreude auch anderen Kindern bieten und brachte 1904 den ersten gedruckten Adventskalender heraus. Dieser bestand aus zwei Bögen: einer hatte 24 Bilder zum Ausschneiden die man dann am zweiten Bogen in 24 Felder kleben konnte.
    In den 1920ern setzte sich die Türchenform durch hinter denen vorerst Bilder versteckt waren.
    Und der erste Schokoladenkalender kam 1958 wieder durch Gerhard Lang auf den Markt.
    Gerhard Lang: wir lieben dich dafür! 😊

Adventkalender mit Säckchen die an einer Holzlatte gebunden sind.
Photo by Dari lli on Unsplash