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Anja Dlauhy, unser Leichtathletik Nachwuchstalent hat wieder einige Erfolge und sogar eine Ehrung zu berichten. Lesen Sie hier was sich in der Sportwelt getan hat.

Neue Trainingssituation

Nach erfolgreich abgeschlossener Matura im Sommer 2022 endete für mich die Zeit im Österreichischen Leistungssportzentrum Südstadt. Seit Beginn des Wintersemesters studiere ich Rechtswissenschaften an der Universität Wien und versuche, dieses so gut es geht neben den Trainings voranzutreiben. Bis jetzt gelingt das ziemlich gut – die STEOP (Studien Eingangs- und Orientierungsphase) ist mit einem Sehr Gut abgeschlossen und auch weitere Prüfungen habe ich bereits erfolgreich absolviert.

Auch im sportlichen Bereich gibt es ein paar Neuerungen: Ich bilde nun mit der ehemaligen U20-Weltmeisterin und mehrfachen Nachwuchsmedaillengewinnerin bei Großereignissen Sarah Lagger eine Trainingsgemeinschaft und auch mit Masseur Patrick Kellner von Holdhaus & Nord wurde ein unterstützender Partner für den therapeutischen Bereich gefunden.

(C) ÖLV / Alfred Nevsimal

NÖLV-Landesmeisterschaften am 28.01.2023

In der GSG9-Halle in Wien gelang es mir zum ersten Mal meine 60m-Zeit unter die 8-Sekunden-Schallmauer zu drücken – 7,98s bedeuteten eine neue persönliche Bestleistung und Platz 4 in der Sprintdisziplin.


Zwei erste Plätze, und somit Landesmeistertitel, folgten dann wenig später im 60m Hürdensprint und dem Hochsprung. Besonders erfreulich war die Verbesserung meiner persönlichen Bestleistung im Hürdenlauf um 15 Hundertstel auf 8,80s.

Internationales Gugl-Indoo-Meeting am 31.01.2023

Heuer durfte ich erstmals beim traditionellen Gugl-Indoor-Meeting in der Linzer Tips Arena starten, welches (auch) mit internationalen Athleten stets gut besetzt ist. Der Zeitplan ließ leider nur den Antritt im Weitsprung zu, weil die Hürdensprints nahezu zeitgleich angesetzt waren, was für die Mehrkämpferinnen im Starterfeld nicht ganz optimal war. Auch wenn der ganze weite Sprung leider ausgeblieben ist, verlief der Wettkampf mit konstanter Serie und einer Bestweite von 5,61m relativ zufriedenstellend und war eine gute „Generalprobe“ vor den Mehrkampfstaatsmeisterschaften.

Vizestaatsmeistertitel im Hallenfünfkampf am 12.02.2023

Ich konnte meinen bisher größten Erfolg auf nationaler Ebene feiern: Mit 3885 Punkten verbesserte ich meine persönliche Bestleistung aus dem letzten Jahr um satte 168 Punkte und konnte mich erstmals in der allgemeinen Klasse auf dem Podium platzieren. Zwar fehlten mit Dadic, Mayer und Lagger die stärksten Athletinnen der letzten Jahre aus Verletzungs- bzw. Saisonplanungsgründen, doch gab es mit 10 Athletinnen ein durchaus starkes Starterinnenfeld mit zahlreichen Teilnehmerinnen an internationalen Nachwuchsmeisterschaften der vergangenen Saisonen.


Mit 8,90s über die 60m Hürden gelang ein ordentlicher Start in den Mehrkampf. Es folgte mit 1,72m ein guter Hochsprung, wo ich mir sogar den Disziplinensieg sichern konnte. Auch der Kugelstoß, nicht gerade meine Lieblingsdisziplin, gelang diesmal mehr als zufriedenstellend. Bereits im ersten Versuch gab es einen Stoß in die Nähe meiner Bestleistung, die danach gleich zweimal überboten werden sollte und mit 9,89m schon sehr nahe an die 10m Marke verschoben wurde.

Besonders zufrieden bin ich mit dem vorletzten Bewerb, dem Weitsprung, bei dem ich meine Hallenbestleistung auf 5,72 verbessern konnte. Damit blieb ich nur 5cm unter meiner Freiluftbestmarke (Anm.: Die Weiten in der Halle sind meistens geringer als draußen, da es keinen Rückenwind gibt) und konnte den zweiten Platz vor dem abschließenden 800m-Lauf absichern. Da die Positionen im Wesentlichen bezogen waren, wurde der Lauf von allen Athletinnen nicht allzu schnell angelegt. Ich positionierte mich mit soliden 2:22,67min an der zweiten Stelle dieses Bewerbes und konnte damit auch den zweiten Gesamtrang ins Trockene bringen.

Silbermedaille im Hochsprung bei den Österreichischen Hallen-Staatsmeisterschaften 2023

(C) ÖLV / Alfred Nevsimal

Eine fiebrige Erkältung bremste mich leider wenige Stunden vor den Bewerben aus und machte den Plan, in vier Disziplinen an den Start zu gehen, zunichte. Den ersten Tag musste ich komplett auslassen und stattdessen mit heißem Tee und erlaubten Medikamenten das Bett hüten. So ging der Weitsprung ohne mich über die Bühne und mit ein wenig Wehmut musste ich zur Kenntnis nehmen, dass ich mit den zuletzt gezeigten Leistungen in dieser Disziplin eine absolut realistische Chance auf eine Medaille gehabt hätte. Auch über die 200m wäre eine Top-Platzierung in Reichweite gewesen, wenn man die Trainingsleistungen als Vergleich heranzieht.

Noch nicht 100%ig genesen, aber so weit fit, dass wenigstens ein Antreten im Hochsprung möglich war, ging es in den zweiten Tag der Bewerbe. Dieser Wettkampf verlief sehr spannend und ausgeglichen. Gleich fünf Athletinnen überquerten die 1,68m, vier von ihnen auch gleich im ersten Versuch. Diese Höhe hat vor einem Jahr noch zu einer Medaille gereicht. Erst nach dem Erreichen der „magischen“ 1,70m Marke begann sich das Feld zu lichten und mein WM-Kollegin Sophie Kreiner aus Linz und ich konnten 1,71m überqueren. Leider gelang mir das erst im 3.Versuch. Damit brauchte ich einen mehr, als Sophie und das war am Ende die Entscheidung über Silber und Gold. Die nächste Höhe konnten wir beide nicht überqueren und damit blieb es beim (trotzdem sehr erfreulichem) Vizestaatsmeistertitel im Hochsprung. Für die abschließende 4x200m Staffel wurde ich vom Trainerteam aus gesundheitlichen Gründen nicht nominiert.

Ehrung durch den Niederösterreichischen Leichtathletikverband

vlnr: NÖLV-Präsident Gottfried Lammerhuber, Anja Dlauhy, Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister.
Fotograf: (C) NÖLV / Mag. Franz Hauer

Am 17.03. lud der Niederösterreichische Leichtathletikverband (NÖLV) im Zuge des jährlichen Verbandstages zur Ehrung aller Athletinnen und Athleten ein, die in der abgelaufenen Saison an internationalen Meisterschaften teilgenommen haben.

Der Leopoldsaal im NÖ Landhaus bot einen würdigen Rahmen für die elf Sportlerinnen und Sportler, die Österreich bei Welt- und Europameisterschaften vertreten durften. Mit einer kurzen Präsentation wurden noch einmal die Leistungen in Erinnerung gerufen und in einem Interview mit dem Präsidenten des NÖLV Gottfried Lammerhuber die Eindrücke und Erinnerungen Revue passieren gelassen.


Mir ist noch einmal klargeworden, welch toller Erfolg die Teilnahme an der U20-Weltmeisterschaft in Kolumbien letzten August war. Mit dem 14.Platz konnte ich mich dort ja durchaus behaupten und erkennen, dass ich sportlich in Reichweite meiner Altersgenossinnen bin. Aber umso größer ist die Challenge, mein Leistungsvermögen stetig zu verbessern und kompetitiv zu bleiben. Auch alle anderen trainieren ja fleißig weiter und das Niveau ist gerade im Siebenkampf in den letzten Jahren enorm gestiegen.

Derzeit befinde ich mir gerade im Aufbautraining und hoffe, dass ich mich für die U23-EM im Juli qualifizieren kann. Das wird im ersten U23-Jahr sehr hart, weil der Punktesprung für das Limit (5600 Punkte) schon sehr groß ist. Aber versuchen werde ich es trotzdem!

Anja Dlauhy, die 19jährige Leichtathletin, erreicht Platz 14 bei den U20 World Championships in Kolumbien. In diesem Blog erzählt sie von ihrem Erlebnis.

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